Peru

Bloged in 05. Peru by Fred Montag Mai 31, 2010

Hello, long time no see….,

ja stimmt, wir waren faul und in erster Linie mal mit Reisen beschaeftigt. Aber jetzt gibts wieder was zu lesen:

Nach 2 Tagen in Lima, zwecks aklimatisieren an Land und Leute, eigentlich nur an Leute :-), gings mit dem Luxusbus nach Nazca – erster Stopp auf der Gringotour. Spaetabends gleich einen Flug in einer kleinen Cessna fuer den naechsten Morgen organisiert und dann gings auch gleich los. Rein in die Klapperkiste und mit Hoellentempo in den Himmel – war ein kurviges Vergnuegen, der Pilot (vielleicht ehem. Kunstflieger) hatte auf jedenfall seinen Spass – wir aber auch. Toller Blick uebers ganze Wuestental, gesprickt mit Linien und mystischen Figuren. Leider war nach 35 min auch scho wieder Schluss -aber laenger haett der Magen vermutlich eh net mitg´spielt.

Abends mit dem Nachtbus (Gott sei Dank – mehr dazu gleich ) in Richtung Arequipa. Warum Gott sei Dank??? Ein vom Rennfieber befallener, offensichtlich lebensmueder Busfahrer jagt seinen Bus bei Nebel auf einer Klippenstrasse entlang – rechts gehts pfeilgrad in den Ozean – wer braucht scho Leitplanken, geh bitte…! Auf jedenfall sind wir heilfroh nur die Haelfte von alldem zu sehen, das reicht aber auch schon. Kommen aber heil in Arequipa. Nette Stadt auf 2800 m – gut zum aklimatisieren an die Hoehe und die Leute (immer noch). Entschliessen uns aber lieber auf´s Land zu fahren (ja,ja die Landeier..) und auf gehts in den Canyon de Colca auf holprigen Strassen durch die Anden, inkl. Rennbusfahrer, ehr kloar…!! In Chivay, so heisst der Ort wo wir wohnen, checken wir ein Quartier mit hauseigenem Alpaka, extra flauschig, im Vorgarten. Stehen wiedermal freiwillig um 03.30 Uhr auf – wollen mit dem Bus zum Cruz del Condor – Sonnenaufgang inkl. Condorflugschule.. Busfahrt ist wieder a Wahnsinn, kein Sitzplatz dafuer wird der Bus ordentlich mit Leuten angr´aeumt damit keiner umfallen kann – so gehts dann 2,5 Std. durch die Nacht. Wurscht, hat sich alles ausgezahlt, wir sehen 6 Condore in freier Wildbahn, einen unglaublichen Sonnenaufgang und wandern 5 Std. (ohne Wasser,Sonnencreme und Sonnenbrille ) auf 3800 m durch die Natur. G´scheit oder??? Aber wer denkt um 03.30 Uhr an das Wichtigste…:-) Am naechsten Tag gehts dann mit roter Birne mit dem Bus weiter Richtung Titicacasee – ein Tag im Bus steht uns bevor. Mel schmeisst die Nerven weg und beschimpft den irren Busfahrer – recht so!!! Erreichen zittrig aber gluecklich abends Puno am Titicacasee – von dort gehts fuer 3 Tage auf den See, uebernachten in simplen Quartieren bei einheimischen Familien, kriegen einfaches, aber sehr gutes Essen und gehen immer bald schlafen, weil kein Strom, d.h. keine Heizung, kein Licht – dafuer aber der unglaublichsten Sternenhimmel, Michstrasse zum Greifen nah. Natuerlich verlassen wir den Lake Titicaca erst nach einem Bad im See auf 3900 m. Das ist unser diesjaehriger „Atterseeersatz“

Zurueck am Festland gehts mit Bus weiter nach Cusco – wir wollen zum Macchu Picchu. Klassiktrail ist ausgebucht, daher entschliessen wir uns fuer die laengere, anstrengendere Variante (eh klar!!)  – den Salkantay-Trail. Zuerst gehts mal 2 Tage nur bergauf mit dem Ziel auf 4600 m – der Salkantay-Gletscher, dann gehts wieder 2 Tage runter (2600 Hoehenmeter ) mit dem Ziel Aquas Calientes. Belohnung: Bett und Dusche !!!!

Am naechsten morgen, ja wieder um 03.30 Uhr aufstehen. Rauf, 1500 Stufen, nach Macchu Picchu. Um 05.30 Uhr sind wir grad mal 2 Std. wach und scho wieder fix und fertig. Aber der Sonnenaufgang in Macchu Picchu ist Belohnung fuer all die Anstrengungen. Unglaubliche Atmosphaere, alle die hier sind sind ganz hin-und-weg. Jeder schweigt und geniesst den Moment.  Am Ende unserer Kraefte entschliessen wir uns noch den „Hausberg“ in Macchu Picchu zu besteigen. Laecherlich – nochmals 1,5 Std. bergauf aber zahlt sich aus – tolle Aussicht!!!!  Am Abend gehts dann mit dem Zug/Bus retour nach Cusco. Dort erholen wir uns mal 2 Tage bevor´s weitergeht.

Letztes Ziel unserer Reise: eine Bootsfahrt am Rio Ucuyali von Pucallpa nach Iquitos – mitten durch den Amazonas.  Nach 2 Tage im Bus, Berge rauf und runter, naechtliche Besuche von bis an die Zaehne bewaffneten, selbsternannten „Polizisten“, auf holprigen Strassen durch´s nirgendwo erreichen wir endlich Pucallpa. Checken gleich mal das naechste verfuegbare Boot und freuen uns auf die bevorstehende Reise. Am naechsten Tag sind wir die ersten auf dem Frachter und das bleibt aber net lange so. Es kommen immer mehr Passagiere an Bord. Peruanische Familien, mit ihrem ganzen Zeugs, inkl. Getier und Ghettoblastern. Da der Frachter den Hafen heute nicht verlaesst verbringen wir eine geraeuschvolle, erste Nacht im Hafen – mehr oder weniger schlafend in unserer Haengematte. Nach nochmaligen Verschiebungen unserer Abfahrt geht´s dann am Freitag nachmittag endlich los – gemuetlich tuckert der Frachter den Fluss entlang, vorbei an kleinen Doerfern in mitten des gruenen Dschungels. Alles gehts sehr langsam und das Tempo lullt uns ein – wir gewoehnen uns an die Langsamkeit. Woran wir uns allerdings immer noch nicht gewoehnt haben sind die Leut´.  Die Peruaner verwandeln unser Wohn-Schlafzimmer in kuerzester Zeit in einen Saufhaufen – wir fluechten tagsueber an ein ruhiges Platzerl an Deck, aber die Naechte sind heftig. Nach 4 mehr oder weniger schlaflosen Naechten erreichen wir morgens Iquitos – groesste Stadt der Welt die nur auf Luft-oder Wasserweg erreichbar ist. Schmutzig,stinkend und muede schleichen wir von Bord und suchen uns ein nettes Quartier. Mit Abstand betrachtet war die Bootsfahrt ein einmaliges, stimmiges, langsam dahingleitendes Erlebnis. Landschaft und Tempo haben uns in kuerzester Zeit in seinen Bann gezogen und es war eine wunderschoene, aber auch anstrengende Erfahrung. Mit dem Flugzeug gings dann quer ueber die Anden zurueck an Lima und von dort weiter nach….Ecuador!!

So das war Peru – uns hat´s taugt..wir hoffen euch auch..  besos & abrazos mel & fred

p.s: Raetsel fuer Carina: Wer oder was ist Cuy??? – mehr dazu wennst dir die Bilder anschaust.

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